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Der
Dramatiker
Menander

BIOGRAFIE: Menander (griechisch Μένανδρος Ménandros, latinisiert und deutsch Menander; * 342/341 v. Chr. in Kephisia; † 291/290 v. Chr.) war ein griechischer Komödiendichter.
AKTUELLE PREMIEREN: 

 

Zu großen Teilen erhalten:
 

  • * Aspis (Der Schild)
    * Dyskolos (Der Schwierige/Der Griesgram/Der Menschenfeind)
    * Epitrepontes (Das Schiedsgericht)
    * Perikeiromene (Die Geschorene)
    * Samia (Das Mädchen aus Samos)
    * Sikyonios (Der Mann aus Sikyon)

 

Fragmente und verloren:
 

  • * Andria
    * Dis Exapaton
    * Encheiridion
    * Georgos (Der Bauer)
    * Heros (Der Halbgott)
    * Hypobolimaios
    * Iereia (Die Priesterin)
    * Kolax (Der Schmeichler)
    * Leukadia
    * Misoumenos (Der Mann, den sie hasste)
    * Phasma (Das Gespenst)
    * Plokion
    * Philadelphoi
    * Pseudherakles
    * Synaristosai (Frauen beim Mittag)
    * Thais
    * Theophoroumene
    * Trophonios

     

SYKIONIOS

Sikyonioi oder Sikyonios (altgriechisch Σικυῶνιοι „Die Sikyonier[1]; Σικυῶνιος „Der Sikyonier“[2]) ist eine griechische Komödie des griechischen Dichters Menander. Sie wurde etwa um 300 v. Chr. geschrieben und handelt von zwei Männern, von denen der eine zu Reichtum gekommen und der andere in Armut geraten ist.

Heute ist allerdings nur etwa die Hälfte des Stücks in Papyrusfragmenten erhalten geblieben, die zur Verkleidung der sargartigen Kartonage für Mumien auf dem Friedhof von Medinet-el-Ghoran im Fayyum-Becken verwendet worden waren, und dort 1901 von Pierre Jouguet entdeckt wurden. Die ersten beiden Akte sind bis auf eine kurze Stelle des Prologs vollständig verloren, vom dritten Akt ist das Ende erhalten, von den Akten 4 und 5 sind größere Partien überliefert. Die gefundenen Teile erlauben daher nur eine vage Rekonstruktion der Handlung. Zudem besteht das Manuskript aus zahlreichen Korruptelen, ist oft lückenhaft und schwer lesbar. So sind von den einst über 1000 Versen, die laut der Nummerierung des Papyrus der Sorbonne zu erschließen sind, nur rund 450 überhaupt in Resten erhalten. Von diesen sind etwa 200 Verse vollständig überliefert.
 

Die Handlung

​

„Die Männer von Sikyon“ spielt in einer Straße von Attika, möglicherweise in der Stadt Eleusis, und hat seinen Schauplatz vor den beiden Häusern von Kichesias und Smikrines, die beide Athener sind und deren Schicksal sich gegensätzlich entwickelt hat, da der früher reiche Kichesias in die Armut gerutscht ist, während der früher arme Smikrines neuerdings zu Reichtum gekommen ist.

Im (leider nicht vollständig erhaltenen) Prolog spricht ein Gott darüber, wie das damals erst vier Jahre alte Mädchen Philumene 12 Jahre zuvor mit ihrem Kindermädchen und dem Sklaven Dromon durch Piraten von den Gütern ihres Vaters geraubt und an einen reichen Sikyonier namens Hegemon in Mylasa in Caria verkauft wurde.

Die Handlung begann dann wahrscheinlich mit einem Gespräch zwischen Theron und der von ihm geliebten Malthake, aus dem das Publikum erfährt, dass Theron sich wie ein Parasit gegenüber dem Stratophanes verhält, einem Handelssoldaten, der gerade von einer erfolgreichen Kampagne in Kleinasien zurückgekehrt ist. Im ersten Akt beginnt Stratophanes mit seiner Suche nach dem jungen Sklavenmädchen, das früher unter dem Schutz seiner Familie gestanden hatte. Da sie seinem Vater gehört hatte, dem Sikyonier Hegemon, war das Mädchen wie eine Dame aufgezogen worden, sodass Stratophanes sich in sie verlieben konnte, wenn auch ihr Schicksal jetzt unsicher ist, da aufgrund eines wichtigen Rechtsstreits, den sein Vater verloren hatte, von den Klägern aus Böotien jetzt das Recht auf den Besitz an den Sklaven eingefordert wird.

Als das Mädchen Zuflucht im Tempel von Eleusis sucht, behauptet ein alter Sklave in ihrer Begleitung, dass sie eine Athenerin sei, und ein blasser, junger Mann ohne Bart erklärt sich zu ihrem Beschützer. Da tritt Statophanes vor, um zu erklären, dass sie einmal zu seiner Familie gehört habe. Er überzeugt die Eleusianische Ratsversammlung davon, dass ihr mehr Zeit eingeräumt werden müsse, um zu beweisen, dass sie wirklich aus Athen stamme, was sie vor den Böotiern retten würde und es aber auch dem Sikyonier unmöglich machen würde, sie zu heiraten.

Am Ende des dritten Aktes berichtet Pyrrhias, ein Sklave des Stratophanes, diesem die letzten Worte seiner Mutter, die auf dem Sterbebett offenbart habe, dass auch er von einer Athener Familie adoptiert worden sei. Auch wenn der Sklave in der Folge ein Dokument herbeischafft, das diese Abstammung seines Herren belegt, verzichtet Stratophanes doch auf seinen Anspruch: „Zunächst dachte ich, dass auch ich ein Sikyonier sei; aber da ist jetzt dieser Mann, der mir das Testament meiner Mutter überbringt und mir damit den Nachweis meiner wahren Geburt vorlegt. Und ich selbst glaube nun – wenn ich mir genau ansehe, was hier geschrieben steht, und das als wahr annehme – dass auch ich ein Bürger eurer Stadt bin. Beraubt mich darum nicht all meiner Hoffnung; selbst wenn ich erwiesenermaßen auch ein Bürger dieser Stadt wie dieses Mädchen bin, und sie vor ihrem Vater gerettet habe, erlaubt mir doch, ihn um ihre Hand bitten zu dürfen, und sie zur Frau zu nehmen. Und lasst nicht zu, dass einer meiner Gegner sie in seine Macht bekommt, bevor sie von mir befreit wurde.“

Stratophanes beauftragt daraufhin Theron mit der Suche, und dieser Parasit versucht ihn hereinzulegen, indem er den armen Kichesias dafür bezahlt, sich als den Vater der Sklavin auszugeben. Zwar weist Kichesias das Angebot zunächst zurück, doch dann kommt Dromon, der Sklave der Philumene, und bestätigt nun, dass er in Wirklichkeit der Vater des Mädchens ist.

Im fünften Akt stellt sich Stratophanes dem Smikrines und dessen blassem Sohn Moschion, der sein Rivale bei dem Mädchen gewesen ist. Doch am Ende des Streits wird der Beweis für seine Athener Geburt vorgelegt, und die Familie erkennt, dass er tatsächlich der ältere Bruder Moschions ist, der von seinem Vater Smikrines an die Sikyonier abgegeben wurde, als er seinen Reichtum verlor und verarmte. Als jetzt auch Kichesias zustimmt, ist Stratophanes schließlich und endlich frei, seine geliebte Philumene zu heiraten.

Ausgaben

  • Menander: Sicyonius. Edidit Rudolfus Kassel (= Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen. Nr. 185). De Gruyter, Berlin 1965.

  • Samia. Sikyonioi. Synaristosai. Phasma. Unidentified Fragments. Edited and translated by William Geoffrey Arnott. Menander Volume III (= Loeb Classical Library. Nr. 460). Harvard University Press, Cambridge 2000.

  • Ménandre: Les Sicyoniens. Texte établi et traduit par Alain Blanchard. Les Belles Lettres, Paris 2009.

Literatur

  • William Geoffrey Arnott: First Notes on Menander’s Sikyonioi. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 116, 1997 S. 1–10 (PDF).

  • William Geoffrey Arnott: Further Notes on Menander’s Sikyonioi (vv. 110–322). In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 117, 1997 S. 21–34.

  • William Geoffrey Arnott: Final Notes on Menander’s Sikyonioi (vv. 343–423 with frs. 1, 2 and 7). In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 118, 1997 S. 93–103.

  • W. B. Henry: Notes on Menander’s Colax and Sicyonius. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 196, 2015, S. 55–62 (mit der älteren Literatur).

  • Jean-Marie Jacques: Le Sicyonien de Ménandre. In: Jean Leclant, Jacques Jouanna (Hrsg.): Le théâtre grec antique: la comédie. Actes du 10ème colloque de la Villa Kérylos à Beaulieu-sur-Mer les 1er & 2 octobre 1999. Académie des Inscriptions et Belles Lettres, Paris 2000, S. 237–251 (online).

  • Hugh Lloyd-Jones: Menander’s Sikyonios. In: Greek, Roman, and Byzantine Studies. Band 7, 1966, S. 131–157 (PDF).

Anmerkungen

  1.  So die Beischrift eines Fresko in Ephesos und die Subscriptio des überliefernden Papyrus.

  2.  So ganz überwiegend die zitierende, antike Überlieferung; zur Problematik vergleiche auch William Geoffrey Arnott: First Notes on Menander’s Sikyonioi. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 116, 1997 S. 1–10, hier S. 1–3.

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Fragments sur papyrus du Sicyonien de Ménandre 
[article]
Bataille, André
Comptes rendus des séances de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres  Année 1963  107-2  pp. 210-216
•    Référence bibliographique
 
   

COMMUNICATIONS FRAGMENTS SUR PAPYRUS DU SICYONIEN DE MÉNANDRE, PAR M. ANDRÉ BATAILLE.
De janvier à mars 1901 et en janvier 1902, l'initiateur des études papyrologiques en France, Pierre Jouguet, alors membre de l'École d'Athènes, détaché en Egypte, conduisit des fouilles sur les conseils de Gaston Maspero aux confins Sud-Ouest du Fayoum, dans le bassin de Gharaq. Il eut alors l'occasion de déblayer un village d'époque ptolémaïque en un site dont le nom grec demeure encore inconnu, mais que les indigènes appelaient Médinet-Ghôran. Le cimetière de ce village, déjà profané par les fouilleurs clandestins, lui livra plusieurs centaines de momies dont une quarantaine portaient encore certains revêtements décoratifs en carton stuqué. On savait depuis les découvertes de Sir Flinders Pétrie à Gourob que ces masques, ces plastrons, ces gaines pour les membres inférieurs des corps déjà recouverts de leurs linceuls, cachaient sous leurs plâtres, grossièrement peinturlurés ou dorés, des feuilles superposées de papyrus usagés : cela donna la possibilité de remettre au jour aussi bien des lots de documents, demeurés ainsi heureusement groupés, que des copies, commerciales ou privées, de textes littéraires. Pierre Jouguet procéda aussitôt au démontage de plusieurs de ces cartonnages et il eut la bonne fortune de recueillir, entre autres manuscrits précieux par leurs dates reculées, comme les fragments de Y Odyssée publiés par Octave Guéraud, sept morceaux d'une comédie inconnue, où il crut reconnaître le style de Ménandre. L'édition qu'il en donna lui-même dans le Bulletin de Correspondance Hellénique de 1906 fit naturellement grand bruit. Plusieurs critiques, notamment Friedrich Blass, s'inscrivirent en faux contre l'attribution à Ménandre. Le reste des cartonnages rapportés de Ghôran par Jouguet demeurait dans les collections de l'Institut de Papyrologie, à la Faculté des Lettres de Paris. Le laboratoire de cet Institut est
 

 



FRAGMENTS SUR PAPYRUS DU SICYONIEN DE MÉNANDRE 211


maintenant équipé pour permettre des démontages et des réparations plus rapides que par le passé et, le 19 septembre dernier, deux de mes élèves, Mlle Nicole Parichon, collaboratrice de l'Enseignement Supérieur et M. Alain Blanchard, professeur agrégé au Lycée de Châlons-sur-Marne, dégagèrent d'un plastron cinq feuilles de papyrus dont deux d'assez grande taille ; l'une d'elles comportait la fin d'une comédie avec un colophon où se lisaient trois mots, les uns au-dessous des autres : Sototôvioç MevàvSpou àprô^èç... ce dernier nom étant suivi d'un sigle où l'on croit reconnaître d'ordinaire le chiffre 1 000. Le 1er février delà présente année, deux fragments d'assez petite taille, mais de la même écriture, étaient extraits d'un autre cartonnage.
Dès le premier examen, M. Blanchard reconnut que les nouveaux textes appartenaient au même volumen que ceux publiés par Jou- guet et que certains raccords étaient possibles entre les différentes pièces. D'autre part, l'onomastique des personnages se trouvant à la fois plus riche et plus précise, il était permis de penser que le papyrus d'Oxyrhynchos n° 1238, où se lisent quelques-uns de ces noms, placés en interlignes au-dessus d'un texte manifestement comique, contenait un passage de cette même pièce du Sicyonien.
La date du volumen de la Sorbonne ne se laisse pas cantonner dans une bande chronologique aussi restreinte que pour des périodes plus récentes et plus riches en papyrus littéraires. Faute d'autres moyens, nous en sommes réduits à la déterminer, cette date, par comparaison avec les mains les plus soignées de l'époque la plus vraisemblable.
Il y a maintenant 57 ans, Pierre Jouguet estimait que notre scribe avait dû œuvrer entre 250 et 200 avant notre ère. Nous ne pouvons jusqu'ici que reconnaître le bien-fondé de son opinion. De toute façon il s'agit du plus ancien manuscrit de Ménandre et il ne serait postérieur que de 70 années, peut-être seulement de 50, à la mort de l'auteur, et antérieur en tout cas à la révision qu'on a pu faire de son texte au Musée d'Alexandrie.
Quant à la pièce elle-même du Sicyonien, établissons le bilan des éléments qui en favorisent la connaissance. Une fois réalisés les raccords certains, dont quelques-uns sont tout récents et ont encore abaissé de 37 unités le total primitif des vers, les fragments de la Sorbonne sont au nombre de 11 et nous conservent les traces de 445 vers. Il faut y ajouter les 9 vers du papyrus d'Oxyrhynchos 1238 et les 16 que les éditions Koerte-Thierfelder et Edmonds ont empruntés aux sources indirectes ; nous arrivons ainsi au chiffre de 470 vers ♦ 470 sur 900, c'est au fond peu de chose. Encore s'en faut-il que ces vers soient tous complets. Certains se réduisent à quelques lettres ; d'autres, les plus dangereux, parce qu'ils tenteront davantage l'habir
 

212 COMPTES RENDUS DE L'ACADÉMIE DES INSCRIPTIONS
leté des érudits, que travaillera l'horreur du vide, ne conservent que trois ou quatre trimètres ou tétramètres. Nous ignorons encore la place exacte des morceaux du texte les uns par rapport aux autres, sauf pour deux. Il y a bien des paragraphoi entre les vers où il y a changement d'interlocuteurs, mais nous savons par l'exemple désormais célèbre du codex du Dyscolos que le scribe a pu pécher par omission et, comme dans le manuscrit de Genève, les noms de ceux qui parlent sont pratiquement absents. En revanche l'écriture est ferme et parfaitement lisible sur un support qui n'est pas de la première qualité, mais qui a admirablement résisté au traitement chimique du démontage. Le texte paraît correct et il a même été rectifié aux rares endroits où cela était nécessaire.
Mais il y a beaucoup de lacunes et elles sont très étendues. C'est d'autant plus regrettable qu'il s'agit d'une comédie et surtout d'une comédie de Ménandre, c'est-à-dire que sa construction est tout à fait comparable à celle d'une pièce moderne, où les épisodes sont étroitement solidaires les uns des autres. Bien entendu, on peut la diviser en actes elle aussi. A deux reprises nos fragments contiennent, isolée au milieu d'une colonne, la rubrique XOPOT, sans plus, c'est-à- dire que, comme dans le Dyscolos, la seule comédie de Ménandre vraiment complète que nous possédions et qui fut présentée ici même par son premier éditeur, M. Victor Martin, les actes étaient séparés les uns des autres par des intermèdes musicaux, orchestiques ou mimiques, ou tout cela à la fois, qui s'inséraient sans doute de façon très libre dans l'action. Signalons en passant une curiosité : le Sicyonien se terminait par une invocation à la Victoire, amie du Rire, qui reproduit textuellement celle que nous lisons à la fin du Dyscolos. Ces deux vers étaient-ils pour Ménandre comme une signature ? Ou bien, par une de ces aimables superstitions, comme le monde du théâtre en connaît encore, usait-il de la formule comme d'un porte-bonheur, qui lui avait une fois valu le prix à lui, ou à l'un de ses prédécesseurs1 ?
D'une façon plus générale, c'est bien le Dyscolos qui nous a révélé le vrai Ménandre : non pas seulement l'auteur d'austères sentences mono- ou distiques d'où les maîtres d'école tiraient des exercices pour apprendre l'écriture aux petits enfants, comme l'a rappelé dans un charmant article, mon maître Paul Collart ; non plus le poète aux membres dispersés, réduit par les injures du temps à ne plus se faire lire qu'en morceaux choisis, comme dans le codex d'Aphrodito, pourtant si précieux et si riche, publié par Gustave Lefebvre ; mais l'excellent architecte dramatique, qui d'un mot,
1. M. E. G. Turner a eu l'obligeance de nous rappeler par lettre que la même clausule dramatique se lisait encore sur un papyrus inédit d'Oxyrhynchos (Rylands Bulletin, 1959, p. 253).
 

FRAGMENTS SUR PAPYRUS DU SICYONIEN DE MÉNANDRE 213
jeté comme en passant, prépare ce qui se produira plusieurs scènes après, qui ralentit ou accélère le mouvement juste au point où le spectateur peut le souhaiter, qui relance l'intrigue par un coup de théâtre imprévu, mais vraisemblable, qui fait usage sans doute des emplois stéréotypés dont s'emparera la comédie latine, mais qui sait aussi combien est attachante et d'un effet sûr la psychologie d'un personnage de théâtre quand il évolue dans ses états d'âme et ses passions. Enfin nous savons maintenant que si Ménandre aimait lancer le discours sérieux, où il prêchait en faveur de la saine morale, du simple bon sens ou de la pitié qu'on doit aux déshérités, ses pièces demeuraient également foncièrement comiques et qu'il ne dédaignait pas à l'occasion la fantaisie débordante ou même la farce clownesque, le ton demeurant d'ailleurs celui de la bonne compagnie.
Il est évident que de pareils mérites s'accommodent très mal des mutilations dont le texte a pu souffrir : qu'il nous manque une scène, une tirade, ou même un mot tant soit peu décisif, et toute cette belle ordonnance, que j'évoquais à l'instant, ne nous est plus sensible.
Sous ce rapport, ce que nous possédons maintenant du Sicyonien ne saurait évidemment combler nos vœux. Nous devinons que l'intrigue n'avait rien de très original. Dans la pénétrante mise au point qu'il a présentée du génie ménandréen, Paul Mazon a insisté sur le laisser-aller du poète en ce domaine et il en a donné les raisons, entre autres l'influence de la tragédie et en particulier d'Euripide. Que ce soit dans Y Arbitrage, la Samienne, ou la Belle aux cheveux coupés, Ménandre borne son industrie à tracer quelques variations sur un thème qui lui avait valu probablement de très bonne heure la faveur du public et des jurys, à savoir les amours contrariées d'un jeune homme et d'une jeune fille ; celle-ci se trouve dans une situation sociale inférieure ou dangereuse pour ses innombrables vertus : elle est de condition pauvre ou même esclave, ou bien c'est une enfant abandonnée, puis adoptée. Il arrive qu'un enfant naisse : sur le moment on ne sait pas qui est le père, ni même quelquefois qui est exactement la mère, mais à la fin tout s'arrange ; si la demoiselle a subi les violences d'un inconnu, cet inconnu n'est autre que celui qui la veut pour femme ; si elle a été dans son enfance enlevée par des pirates, on reconnaît son identité à des signes indubitables et rien ne s'oppose plus à la conclusion trop prévue que souhaitaient la sensiblerie des spectateurs et la résignation nonchalante du poète. C'est vraiment par le miracle du style que Ménandre a pu sauver de telles pauvretés, dignes des plus mauvais mélos de l'ancien Ambigu.
Cette pièce du Sicyonien, qui fut une des plus célèbres de son auteur, restait fidèle en grande partie au schème habituel. Autant que nous puissions le deviner l'action se déroulait à Eleusis. Il y
 

 

 



214 COMPTES RENDUS DE L* ACADÉMIE DES INSCRIPTIONS
avait très probablement un prologue. La jeune Philouménê (Ménan- dre ne s'est pas donné grand mal pour lui trouver un nom) a été donnée autrefois par ses parents à une étrangère qui voulait un enfant, cela, semble-t-il, grâce à une inscription frauduleuse sur les registres du dème, appuyée sur un faux témoignage ; en tout cas l'une des scènes comportait une discussion assez serrée pour déterminer si oui ou non la jeune fille était citoyenne. Mais des pirates l'ont enlevée et vendue à un homme, sans doute le nommé Kichêsias du dème Scambonidês, qui aurait donc été le yépcov de la pièce. Cet homme, d'un naturel sensible et qui a facilement la larme à l'œil, s'est épris d'elle et lui a fait donner l'éducation d'une fille libre. Mais le fils de Kichêsias, le jeune Moschiôn, est tombé à son tour amoureux de Philouménê. Kichêsias accepte qu'on recherche les parents de sa protégée et l'on reconnaît à la frange de vêtements féminins qui couvraient la tête de l'enfant et à la robe de couleur qu'elle portait au moment de son abandon qu'elle est précisément la fille de Kichêsias. Le vieux père, trop heureux, s'évanouit à cette nouvelle et on le ranime à grands coups d'eau fraîche. Philouménê était par conséquent la sœur de Moschiôn et les amours des trois personnages n'obéissaient qu'à la voix du sang. Le dénouement ne se laisse pas entrevoir ; une tirade, très mutilée et obscure, nous laisserait entendre que le statut de Moschiôn en tant que citoyen eût été lui aussi discuté. Si l'on avait reconnu qu'il n'était pas le fils de Kichêsias de par les lois de la nature, mais par exemple par voie d'adoption, il pouvait sans doute alors épouser Philouménê. Nous ne pouvons présenter ces éléments de l'intrigue que sous bénéfice d'inventaire : il se vérifiera peut-être un jour qu'elle ne fut rien moins que tout cela.
Quelle lumière pouvons-nous tirer maintenant des personnages secondaires ? Une deuxième intrigue courait parallèlement à la première, où étaient impliqués peut-être la courtisane Malthakê (dont nous ne savons rien, sinon qu'une réplique lui reproche sa méchanceté) et sûrement le parasite Thêrôn. Ce dernier, qui se mariait à la fin de la pièce, comme nous l'apprend une citation de Pollux, paraît avoir suffisamment frappé l'attention des Anciens pour qu'Élien parle quelque part du « Thêrôn de Ménandre », sans préciser davantage : ce nom ne se serait donc rencontré que dans une seule comédie et cette comédie serait la nôtre. Un rôle était également confié à un certain Stratophanês, dont le nom n'est pas attesté ailleurs que dans le Truculentus de Plaute, où il est porté par un soldat fanfaron. Mais chez Ménandre ce Stratophanês a l'air sympathique. Nous savions que nulle parmi les créations de notre auteur n'est vraiment haïssable, pas même ce vieux sauvage de Cnémôn, le Dyscolos.
 

FRAGMENTS SUR PAPYRUS DU S1CY0NIEN DE MÉNANDRE 215

Sympathique également était l'esclave Dromôn ; il est né dans la maison de son maître ; il a été enlevé par les pirates en même temps que Philouménê, qu'il n'a certainement pas mpnqué de protéger dans cette épreuve et Kichêsias paraît avoir beaucoup d'estime pour lui. Il est question à quatre reprises d'un eepàrccov qui remplit les fonctions de gouverneur d'un enfant : il faut peut-être l'identifier avec ce Dromôn. Quand nous aurons cité deux autres esclaves, Pyrrhias et Donax, nous aurons épuisé la liste des rôles reconnais- sablés.
Et le Sicyonien, direz-vous ? Il est question de lui à deux reprises, mais nous n'arrivons pas encore à savoir à qui l'épithète se rapportait. N'avait-elle qu'une valeur géographique, comme souvent dans les titres de Ménandre (YAndrienne, la Béotienne, YÉphésien, le Carthaginois, YOlynthienne, la Périnthienne, la Samienne, etc.) ? Visait-elle ce trait de caractère de la population sicyonienne qui avait donné lieu à un proverbe rapporté par Suidas : Eixocôvioç IrcxTcéSu, à propos des gens qui accomplissent des actions téméraires sans parvenir à un résultat utile ? Nous ne pouvons pour le moment que laisser la question en suspens.
En revanche bien des détails nous rappellent les traits de la pensée et de la sensibilité du poète, qui lui sont bien propres et avec lesquels, les manuscrits d'Aphrodito et de Genève nous avaient familiarisés : je signalais à l'instant ces vues indulgentes sur l'humanité et l'affection d'un maître pour son esclave ; il y a aussi le thème de la terre attique dont il faut assurer la fécondité, malgré tout le mal qu'elle donne au paysan ; il y a le thème des égards que l'on doit à la vieillesse et à la pauvreté et celui du respect que mérite une jeune fille menacée dans son honneur et ses droits légaux. Philouménê paraît avoir trouvé aide et protection auprès d'une prêtresse (îépeia) dont il est plusieurs fois question1. Enfin le style est celui que nous connaissons bien : familier sans vulgarité, tantôt vif et animé, tantôt sentencieux sans raideur déplaisante.
La saveur de ces quelques notations de détail nous console un peu d'ignorer presque tout de l'ensemble. Serons-nous un jour plus heureux ? Sans compter l'apparition toujours possible de fragments d'autres origines et d'autres époques que nos papyrus du Fayoum, le fait que Pierre Jouguet ait trouvé déjà dévasté le site du cimetière de Ghôran permet de croire que certains cartonnages avaient déjà été vendus et figurent dans d'autres collections que la nôtre. Nous avons abordé le démontage d'un autre ensemble de cartonnages, recueillis également par Jouguet, ceux-là à Magdôla, très près de Ghôran. Ils ne nous ont pas livré d'autres fragments de notre volumen.
1. M. Charles Picard a bien voulu nous rappeler le rôle joué par les divinités d'Eleusis en tant que protectrices de la virginité.
1963 15
 

216 COMPTES RENDUS DE L'ACADEMIE DES INSCRIPTIONS
Nous savons pourtant où les artisans funéraires de ce coin reculé du Fayoum se procuraient les vieux papiers dont ils composaient leurs cartonnages : c'était à la capitale du nome. Arsinoê. Une de mes élèves termine- actuellement une édition de papyrus grecs de la Sorbonne, dont un certain nombre provient des fouilles de Jou- guet : elle a eu la surprise de constater que les textes documentaires mentionnent constamment des villages situés à l'autre bout de la province, comme Philadelphie, Karanis ou Socnopéonèse, à 60 kilomètres de là en moyenne, à vol d'oiseau. Il est clair que nos papyrus littéraires provenaient du même endroit. C'est dans Arsinoê qu'a vécu l'heureux possesseur de notre rouleau ménandréen. Cela ne saurait surprendre ; cette cité d' Arsinoê fut de très bonne heure habitée par une élite d'origine grecque et elle constituait un centre d'hellénisation pour ce nome arsinoïte qui fut l'objet d'une sollicitude toute spéciale de la part des premiers Ptolémées.
M. Blanchard et moi-même présenterons tous les fragments connus ou inédits du Sicyonien dans le tome ni des Recherches de Papyrologie, que la Faculté des Lettres de Paris inscrira comme les deux premiers au nombre de ses publications. Notre ambition se bornera à mettre entre les mains des érudits un instrument de travail aussi sobre et précis que possible, accompagné de photographies de tous les fragments en notre possession.
***
M. Pierre Chantraine félicite M. Bataille de la communication ferme et nette qu'il vient de présenter à l'Académie. Plus de cinquante ans après leur publication les fragments publiés par Pierre Jouguet se trouvent ainsi largement complétés. Il fait remarquer que l'attribution au Sicyonien est certaine ; il constate en outre que le nombre de vers découverts peut varier en raison des raccords réalisés : chaque raccord réalisé diminue le nombre de vers, mais constitue un progrès. Malheureusement en raison de l'absence de tout « argument » l'intrigue de la comédie ne peut être reconstituée que de façon hypothétique. M. Chantraine fait préciser à M. Bataille que jusqu'ici aucun des vers connus par la tradition indirecte ne figure dans les fragments papyrologiques.
MM. Louis Robert et Charles Picard présentent des observ

Fragmente auf Papyrus des "Sicyonien" von Menander 
[Artikel]
Schlacht, André
Comptes rendus des séances de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres Jahr 1963 107-2 S. 210-216
- Bibliographische Referenz
 
   

KOMMUNIKATIONEN ZU DEN PAPYRUSFRAGMENTEN DES "SICYONIEN" DES MENANDER VON MR. ANDRE BATTLE.
Von Januar bis März 1901 und im Januar 1902 führte der Initiator der papyrologischen Studien in Frankreich, Pierre Jouguet, damals Mitglied der l'École d'Athènes, der nach Ägypten abgesandt war, auf Anraten von Gaston Maspero Ausgrabungen an der südwestlichen Grenze von Fayoum im Gharaq-Becken durch. Er hatte dadurch die Gelegenheit, ein Dorf aus der Ptolemäerzeit an einem Ort auszugraben, dessen griechischer Name noch unbekannt ist, der aber von den Einheimischen Médinet-Ghôran genannt wurde. Auf dem Friedhof dieses Dorfes, der bereits von illegalen Ausgräbern geschändet worden war, fand er mehrere hundert Mumien, von denen etwa vierzig noch mit dekorativen Stuckpappdeckeln versehen waren. Seit den Entdeckungen von Sir Flinders Pétrie in Gourob ist bekannt, dass diese Masken, Plastrone und Hüllen für die unteren Gliedmaßen der bereits mit Leichentüchern bedeckten Körper, unter ihrem äußeren Gips, der grob bemalt oder vergoldet war, übereinanderliegende Blätter aus gebrauchtem Papyrus verbargen: Dies gab die Möglichkeit, sowohl Stapel von Dokumenten, die glücklicherweise zusammengeblieben sind, als auch Kopien, kommerzielle oder private, von literarischen Texten ans Licht zu bringen. Pierre Jouguet machte sich sofort daran, mehrere dieser Kartons zu zerlegen, und hatte das Glück, neben anderen Manuskripten, die wegen ihres fernen Datums wertvoll waren, wie etwa die von Octave Guéraud veröffentlichten Y-Fragmente von der Odyssée, sieben Stücke einer unbekannten Komödie zu sammeln, in denen er den Stil von Menander zu erkennen glaubte. Die Ausgabe, die er selbst davon im Bulletin de Correspondance Hellénique von 1906 herausgab, erregte natürlich großes Aufsehen. Mehrere Kritiker, darunter Friedrich Blass, widersprachen der Zuschreibung an Menander. Der Rest der von Jouguet aus Ghôran mitgebrachten Kartons blieb in den Sammlungen des Instituts für Papyrologie an der Pariser Fakultät für Literatur. Das Labor dieses Instituts ist
 

FRAGMENTE AUF PAPYRUS DES MENANDER SICYONIAN 211


jetzt so ausgestattet, dass ein schnellerere Demontage und eine schnellere Reparatur als früher möglich sind, und am 19. September haben zwei meiner Studenten, Frau Nicole Parichon, Mitarbeiterin der Hochschule und M. Alain Blanchard, ein Lehrer am Lycée von Châlons-sur-Marne, einem Brustschild fünf Papyrusblätter entnommen, von denen zwei recht groß waren; eines enthielt das Ende einer Komödie mit einem Kolophon, in dem drei Worte zu lesen waren, eines unter dem anderen: Sototôvioç Mevàvdpou àprô^èç... wobei diesem letzten Namen ein Akronym folgte, in dem man gewöhnlich die Zahl 1.000 zu erkennen glaubt. Am 1. Februar dieses Jahres wurden aus einem anderen Karton zwei Fragmente von eher geringer Größe, aber in gleichet Handschrift entnommen.
Bei der ersten Prüfung erkannte Herr Blanchard, dass die neuen Texte zum gleichen Band wie die von Jouguet veröffentlichten gehörten und dass gewisse Verbindungen zwischen den verschiedenen Stücken möglich waren. Da andererseits die Onomastik der Schriftzeichen sowohl reicher als auch präziser war, lag die Vermutung nahe, dass der Papyrus von Oxyrhynchos Nr. 1238, auf dem einige der Namen zu lesen sind, die in Zeilenabständen über einem offensichtlich komischen Text stehen, eine Passage aus eben diesem Stück des Sykyonien enthält.
Die Datierung des Sorbonne-Volumens lässt sich nicht auf ein so enges chronologisches Band eingrenzen wie für jüngere, an literarischem Papyrus reichere Perioden. In Ermangelung anderer Mittel sind wir gezwungen, dieses Datum durch Vergleich mit sorgfältigster Hand nach der wahrscheinlichsten Periode zu bestimmen.
Vor nunmehr siebenundfünfzig Jahren schätzte Pierre Jouguet, dass unser Schreiber zwischen 250 und 200 v. Chr. gearbeitet haben muss. Bis jetzt können wir die Gültigkeit seiner Meinung nur anerkennen. Auf jeden Fall ist dies das älteste Manuskript von Menander und es dürfte erst 70 Jahre später, vielleicht auch nur 50 Jahre nach dem Tod des Autors entstanden sein, und auf jeden Fall vor der Überarbeitung, die an seinem Text im Museum von Alexandria vorgenommen wurde.
Was das Stück "Sikyonien" selbst betrifft, sollten wir eine Bestandsaufnahme der Elemente machen, die das Wissen darüber fördern. Nach den bestimmten Verbindungen, von denen einige sehr neu sind und die die ursprüngliche Gesamtzahl der Verse um weitere 37 Einheiten gesenkt haben, sind die Fragmente aus der Sorbonne 11 an der Zahl und wir haben immer noch Spuren von 445 Versen. Wir müssen die 9 Papyrusverse von Oxyrhynchos 1238 und die 16, die die Koerte-Thierfelder- und Edmonds-Ausgaben aus indirekten Quellen entlehnt haben, hinzurechnen; so kommen wir auf die Zahl von 470 zu ♦ 470 von 900, also im Grunde wenig. Aber diese Verse müssen alle vollständig sein. Einige sind auf ein paar Buchstaben reduziert; andere aber sind die gefährlichsten, weil man versuchen wird, sie zu ergänzen.
 

212 BERICHTE VON DER L'ACADÉMIE DES INSCRIPTIONS
Die Gelehrten, die unter dem Horror der leeren Stelle leiden, werden nur drei oder vier Trimmer oder Tetrameter bewahren. Die genaue Position der Textstücke zueinander kennen wir noch nicht, außer bei zwei. Es gibt viele Paragraphoi zwischen den Versen, in denen ein Wechsel der Gesprächspartner stattfindet, aber wir wissen aus dem inzwischen berühmten Beispiel des Codex des Dyskolos, dass der Schreiber durch Auslassung gesündigt haben kann, und wie im Genfer Manuskript fehlen die Namen der Sprechenden praktisch. Andererseits ist die Schrift fest und perfekt lesbar auf einem Träger, der nicht von erster Qualität ist, aber die chemische Behandlung der Demontage bewundernswert überstanden hat. Der Text scheint korrekt zu sein und wurde sogar an den wenigen Stellen korrigiert, an denen dies notwendig war.
Es gibt jedoch viele Lücken und diese sind sehr umfangreich. Dies ist umso bedauerlicher, als es sich um eine Komödie und vor allem um eine Menander-Komödie handelt, d.h. dass ihr Aufbau durchaus mit dem eines modernen Theaterstücks vergleichbar ist, bei dem die Episoden eng miteinander verknüpft sind. Natürlich kann es auch in Akte unterteilt werden. An zwei Stellen enthalten unsere Fragmente, isoliert in der Mitte einer Spalte, den XOPOT-Teil, ohne mehr, das heißt, dass wie im Dyskolos, der einzigen wirklich vollständigen Menander-Komödie, die wir besitzen und die hier von ihrem ersten Herausgeber, Herrn Victor Martin, vorgestellt wurde, die Akte durch musikalische, orchestrale oder mimische Zwischenspiele voneinander getrennt wurden, oder alle diese auf einmal, die sich zweifellos sehr frei in die Handlung einfügten. Erwähnen wir am Rande eine Kuriosität: Das Sicyonian endet mit einer Anrufung des Sieges, des Freundes des Lachens, die textlich diejenige wiedergibt, die wir am Ende des Dyscolos lesen. Waren diese beiden Verse für Menander als Unterschrift gedacht? Oder benutzte er durch einen jener liebenswürdigen Aberglauben, wie sie die Theaterwelt noch kennt, die Formel als Glücksbringer, die ihm einst den Preis für sich oder einen seiner Vorgänger1 eingebracht hatte?
Allgemeiner ausgedrückt, ist es tatsächlich der Dyscolos, der uns den wahren Menander offenbart hat: nicht nur der Autor von strengen mono- oder distischen Sätzen, aus denen Schulmeister Übungen schöpften, um kleine Kinder das Schreiben zu lehren, wie mein Meister Paul Collart in einem reizenden Artikel erinnerte; nicht nur der Dichter mit verstreuten Gliedern, der durch die Beleidigungen der Zeit darauf reduziert wurde, nur in ausgewählten Stücken gelesen zu werden, wie in dem von Gustave Lefebvre herausgegebenen Kodex von Aphrodito, der so kostbar und reich ist; sondern auch der ausgezeichnete dramatische Architekt, der mit einem Wort,
1. Mr. E. G. Turner war so freundlich, uns per Brief daran zu erinnern, dass dieselbe dramatische Klausel noch auf einem unveröffentlichten Papyrus von Oxyrhynchos zu lesen war (Rylands Bulletin, 1959, S. 253).
 

FRAGMENTE AUF PAPYRUS DES SIZYONISCHEN MENANDER 213
wirft wie beiläufig, bereitet vor, was einige Szenen später passieren wird, verlangsamt oder beschleunigt die Bewegung gerade bis zu dem Punkt, an dem der Zuschauer es sich wünschen kann, belebt die Handlung mit einer unerwarteten, aber glaubwürdigen Wendung, bedient sich zweifellos der stereotypen Berufe, die die lateinische Komödie übernehmen wird, aber wer weiß, wie liebenswert und mit sicherer Wirkung die Psychologie eines Theatercharakters ist, wenn er sich in seinen Stimmungen und Leidenschaften entwickelt. Schließlich wissen wir jetzt, dass, wenn Ménandre gerne den ernsten Diskurs einleitete, in dem er zugunsten einer gesunden Moral, eines einfachen gesunden Menschenverstandes oder des Mitleids mit den Unterprivilegierten predigte, seine Stücke auch grundsätzlich komisch blieben und dass er die überbordende Fantasie oder sogar die clowneske Farce gelegentlich nicht verschmähte, wobei der Ton der einer guten Gesellschaft blieb.
Es liegt auf der Hand, dass es bei solchen Verdiensten sehr schwierig ist, die Verstümmelungen zu akzeptieren, die der Text erlitten haben mag: Ob uns nun eine Szene, eine Tirade oder auch nur ein Wort fehlt, das auch nur ein bisschen entscheidend ist, und diese ganze schöne Ordnung, die ich gerade erwähnt habe, ist für uns nicht mehr empfindlich.
In dieser Hinsicht kann das, was wir jetzt vom Sicyonian haben, offensichtlich nicht unsere Wünsche erfüllen. Wir können erahnen, dass die Handlung nicht sehr originell war. In seiner eindringlichen Darstellung des Menanderschen Genies hat Paul Mazon auf die Nachlässigkeit des Dichters in diesem Bereich hingewiesen und die Gründe dafür genannt, unter anderem den Einfluss der Tragödie und insbesondere von Euripides. Ob in Y Arbitrage, der Samienne oder der Belle aux cheveux coupés, Ménandre beschränkte sich darauf, einige Variationen eines Themas nachzuzeichnen, das ihm wohl schon früh die Gunst des Publikums und der Jurys eingebracht hatte, nämlich die vereitelten Liebschaften eines jungen Mannes und eines jungen Mädchens; letzteres befindet sich in einer minderwertigen sozialen Lage oder ist wegen ihrer unzähligen Tugenden gefährlich: Sie ist aus armen Verhältnissen oder gar eine Sklavin, oder sie ist ein ausgesetztes Kind, das dann adoptiert wird. Manchmal wird ein Kind geboren: Man weiß zu dem Zeitpunkt nicht, wer der Vater ist, manchmal sogar nicht, wer die Mutter genau ist, aber am Ende ist alles in Ordnung; wenn das Mädchen von einem Fremden missbraucht wurde, ist dieser Fremde kein anderer als der, der sie zur Frau haben will; wenn sie als Kind von Piraten entführt wurde, erkennt man ihre Identität an untrüglichen Zeichen, und dem allzu vorhersehbaren Schluss, den die Sentimentalität der Zuschauer und die nonchalante Resignation des Dichters wünschen, steht nichts mehr im Wege. Es ist wirklich durch das Wunder des Stils, dass Ménandre in der Lage war, solche Armut zu retten, würdig der schlimmsten Melos des alten Ambigu.
Dieses sizyonische Stück, das zu den berühmtesten seines Autors gehörte, blieb dem üblichen Schema weitgehend treu. Soweit wir das erahnen können, fand die Handlung in Eleusis statt. Es gibt
 

214 BERICHTE DER EINSCHREIBE-AKADEMIE

hatte höchstwahrscheinlich einen Prolog. Die junge Philouménê (Ménan- dre hat sich nicht die Mühe gemacht, einen Namen für sie zu finden) wurde einmal von ihren Eltern an einen Fremden gegeben, der ein Kind wollte, offenbar dank eines betrügerischen Eintrags in den Registern der dème, der auf falschen Zeugenaussagen beruhte; auf jeden Fall gab es in einer der Szenen eine ziemlich enge Auseinandersetzung, um festzustellen, ob das Mädchen ein Bürger war oder nicht. Aber Piraten entführten sie und verkauften sie an einen Mann, wahrscheinlich an den Mann namens Kichêsias aus der Deme Scambonidês, der der Yepcov des Stücks gewesen wäre. Dieser Mann, von sensibler Natur und leicht zu Tränen zu rühren, verliebte sich in sie und gab ihr die Erziehung eines freien Mädchens. Doch Kichêsias' Sohn, der junge Moschiôn, verliebte sich seinerseits in Philouménê. Kichêsias akzeptiert, dass die Eltern seines Schützlings gesucht werden, und man kann an den Fransen der weiblichen Kleidung, die den Kopf des Kindes bedeckten, und an dem farbigen Kleid, das sie zum Zeitpunkt ihrer Aussetzung trug, erkennen, dass sie genau die Tochter von Kichêsias ist. Der alte Vater, der sich zu sehr freut, fällt bei dieser Nachricht in Ohnmacht und wird mit frischem Wasser wiederbelebt. Philouménê war also die Schwester von Moschiôn und die Liebe der drei Figuren gehorchte nur der Stimme des Blutes. Das Ergebnis ist nicht zu erahnen; eine sehr verstümmelte und undeutliche Tirade lässt vermuten, dass auch Moshions Status als Bürger diskutiert wurde. Hätte man erkannt, dass er nicht der Sohn des Kichêsias nach den Gesetzen der Natur, sondern z.B. durch Adoption war, hätte er zweifellos Philouménê heiraten können. Wir können diese Elemente der Handlung nur unter dem Vorbehalt einer Bestandsaufnahme darstellen: Es könnte sich eines Tages herausstellen, dass es nichts weniger als all das war.
Welches Licht können wir nun aus den Nebenfiguren ziehen? Eine zweite Handlung lief parallel zur ersten, in die vielleicht die Kurtisane Malthakê (über die wir nichts wissen, außer dass eine Antwort ihr ihre Schlechtigkeit vorwirft) und sicherlich der Parasit Thêrôn verwickelt waren. Letzterer, der am Ende des Stückes heiratet, wie wir aus einem Zitat von Pollux erfahren, scheint den Alten ausreichend aufgefallen zu sein, dass Elien irgendwo von "Thêrôn de Ménandre" spricht, ohne dies näher zu spezifizieren: dieser Name wäre also nur in einer Komödie begegnet und diese Komödie wäre die unsere. Eine Rolle wurde auch einem gewissen Stratophanês gegeben, dessen Name nirgendwo anders bezeugt ist als im Truculentus des Plautus, wo er von einem prahlerischen Soldaten getragen wird. Aber bei Menander scheint dieser Stratophanês nett zu sein. Wir wussten, dass keine der Schöpfungen unseres Autors wirklich hasserfüllt ist, nicht einmal dieser alte Wilde von Cnémôn, der Dyscolos.
 

FRAGMENTE AUF PAPYRUS AUS DEM SIKY0NIER DES MENANDER 215
Sympathisch war auch der Sklave Dromôn; er wurde im Haus seines Herrn geboren; er wurde von den Piraten zur gleichen Zeit entführt wie Philouménê, die er bei dieser Tortur sicher nicht zu beschützen vermochte, und Kichêsias scheint große Achtung vor ihm zu haben. Viermal wird ein eepàrccov erwähnt, der die Funktion des Statthalters eines Kindes erfüllt: vielleicht sollte er mit diesem Dromôn identifiziert werden. Wenn wir zwei weitere Sklaven, Pyrrhias und Donax, erwähnt haben, haben wir die Liste der identifizierten Rollen erschöpft.
Und der "Sicyonien", sagten Sie? Er wird zweimal erwähnt, aber wir können immer noch nicht herausfinden, auf wen sich das Epitheton bezieht. Hatte es nur einen geographischen Wert, wie oft in den Titeln von Menander (Die Andrienerin, die Böotierin, die Ephesierin, der Karthager, die Olynthierin, die Perinthierin, die Samierin usw.)? Zielte es auf jene Charaktereigenschaft der sikyonischen Bevölkerung ab, die zu einem von Suidas überlieferten Sprichwort geführt hatte: Eixocôvioç IrcxTcéSu, über Menschen, die rücksichtslose Handlungen ausführen, ohne ein nützliches Ergebnis zu erzielen? Im Moment können wir die Frage nur offen lassen.
Andererseits erinnern uns viele Details an die Züge des Denkens und der Sensibilität des Dichters, die ihm sehr eigen sind und mit denen uns die Manuskripte von Aphrodito und Genf vertraut gemacht hatten : Es gibt auch das Thema des Dachbodens, dessen Fruchtbarkeit gesichert werden muss, trotz aller Schäden, die er dem Bauern zufügt; es gibt das Thema der Rücksichtnahme, die dem Alter und der Armut gebührt, und das der Achtung, die ein junges Mädchen verdient, wenn ihre Ehre und ihre gesetzlichen Rechte bedroht sind. Philouménê scheint Hilfe und Schutz bei einer Priesterin (îépeia) gefunden zu haben, die mehrfach erwähnt wird1. Schließlich ist es der Stil, den wir gut kennen: vertraut, ohne vulgär zu sein, manchmal lebhaft und animiert, manchmal sentimental, ohne unangenehme Steifheit.
Der Geschmack dieser wenigen Detailnotationen tröstet uns ein wenig darüber hinweg, das beinahe das gesamte Ensemble fehlt. Werden wir jemals glücklicher sein? Ganz abgesehen davon, dass es immer möglich ist, dass Fragmente anderer Herkunft und aus anderen Epochen als unser Fayum-Papyrus auftauchen, lässt die Tatsache, dass Pierre Jouguet den Ort des Ghôran-Friedhofs bereits verwüstet vorgefunden hat, vermuten, dass einige der Kartons bereits verkauft wurden und eines Tages in anderen Sammlungen als der unseren auftauchen. Wir besprachen die Demontage eines anderen Satzes von Kartonagen, die ebenfalls von Jouguet gesammelt wurden, nämlich die in Magdôla, ganz in der Nähe von Ghôran. Sie haben uns aber keine anderen Fragmente unseres Volumens gegeben.
1. Herr Charles Picard erinnerte uns freundlicherweise an die Rolle, die die Gottheiten von Eleusis als Beschützer der Jungfräulichkeit spielten.
1963 15
 

 



216 BERICHTE AUS DER L'ACADEMIE DES INSCRIPTIONS
Doch wir wissen, woher die Bestattungsunternehmer in dieser abgelegenen Ecke von Fayoum die alten Papiere bezogen, aus denen sie ihre Kartonagen zusammenstellten: Es war die Provinzhauptstadt Arsinoe. Eine meiner Studentinnen beendet gerade eine Edition griechischer Papyri von der Sorbonne, die zum Teil von den Ausgrabungen von Jo guet stammen: Sie war überrascht, dass in den dokumentarischen Texten immer wieder Dörfer auf der anderen Seite der Provinz erwähnt werden, wie Philadelphia, Karanis oder Socnopéonèse, die im Schnitt 60 Kilometer Luftlinie entfernt liegen. Es ist klar, dass unser literarischer Papyrus aus genau diesem Ort stammt. Es war in Arsinoe, wo der glückliche Besitzer unserer menanderschen Schriftrolle lebte. Dies sollte nicht überraschen; diese Stadt Arsinoe wurde schon sehr früh von einer Elite griechischer Herkunft bewohnt und war ein Zentrum der Hellenisierung des arsinoitischen Noms, das von den frühen Ptolemäern besonders gepflegt wurde.
M. Blanchard und ich werden alle bekannten oder unveröffentlichten Fragmente des Sicyonien in dem Band doch der Recherches de Papyrologie vorstellen, den die Pariser Fakultät als die ersten beiden unter ihren Publikationen registrieren wird. Unser Ehrgeiz wird sich darauf beschränken, den Gelehrten ein möglichst nüchternes und präzises Arbeitsinstrument in die Hand zu geben, begleitet von Fotografien aller Fragmente in unserem Besitz.
***
Herr Pierre Chantraine beglückwünscht Herrn Bataille zu der festen und klaren Kommunikation, die er der Akademie gerade präsentiert hat. Mehr als fünfzig Jahre nach ihrer Veröffentlichung sind die von Pierre Jouguet publizierten Fragmente damit weitgehend abgeschlossen. Er weist darauf hin, dass die Zuordnung zu Sicyonien sicher ist; er stellt auch fest, dass die Anzahl der entdeckten "Würmer" aufgrund der hergestellten Verbindungen variieren kann: jede hergestellte Verbindung reduziert die Anzahl der Würmer, und stellt damit einen Fortschritt dar. Leider kann die Handlungsführung der Komödie aufgrund des Fehlens des gesamten "Arguments" nur hypothetisch rekonstruiert werden. Herr Chantraine ließ sich von Herrn Bataille erklären, dass bisher keine der durch indirekte Überlieferung bekannten Verse in den papyrologischen Fragmenten enthalten sind.
Mr. Louis Robert und Mr. Charles Picard stellen ihre Beobachtungen vor.

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